Der Kaiser stand Pate

Dr. Gustav Eduard Benseler beschreibt am Anfang seiner 1853 erschienenen "Geschichte Freibergs und seines Bergbaus" wie das Kloster Altzella gegründet worden ist, man den Wald um das spätere Freiberg rodete "und die Gegend, deren natürliche Beschaffenheit zugleich beschrieben wird, mehr und mehr angebaut wird..."

Ebenda, Erste Abtheilung, Seite 17:
Notwendigerweise mußte indeß, sobald der Wald gelichtet war, manche neue Ortschaft entstehen und wir dürften kaum irren, wenn die Gründung der oben erwähnten Grenzörter, also die von Bockendorf, Frankenstein und Berthelsdorf, so wie um der Eckhardischen Besitzungen nicht zu gedenken, nicht minder die von Langenau in jene Zeiten verlegen. Da aber jener ganze Strich Landes sammt dem Walde eigentlich zum Reiche und also dem Kaiser gehörte, so konnte der Markgraf Otto denselben auch nicht eher an die Benediktiner-Abtei der heiligen Maria zu Zelle zu einem freien Besitzthume verschenken, als bis er den Kaiser um die Bestätigung der Schenkung angegangen hatte. Dieß war denn auch seiner Seits geschehen und der Kaiser Friedrich I. hatte in Folge dessen am 26.Februar 1162 eine Schenkungsurkunde ausgestellt, worin die gedachten Ländereien mit aller und jeder Nutzung, in die Länge und Breite, mit Wäldern und Feldern, bebautem und unbebautem Lande, Weiden und Wiesen, Gewässern und ihren Abfällen, Mühlen und Fischereien, Wegen und Unwegen und allem, was nur zum menschlichen Gebrauche sich eignen kann, der erwähnten Abtei für sich und seine Nachkommen auf ewigen Zeiten bestätigte.........

Und Benseler fährt fort:

So genau nun aber auch diese Urkunde abgefaßt zu sein und so sehr sie alles, was sich etwa auf der Oberfläche der Erde finden konnte, berücksichtigt zu haben schien, so wenig konnte doch der Kaiser daran denken, der Schätze zu erwähnen, die im Schoße der Erde verborgen bald eine Hauptquelle des Wohlstandes und des Segens für die ganze Gegend werden sollten.

Das Jahr 1162 spielt also tatsächlich in der unmittelbaren Vorgeschichte der Gründung unserer Stadt eine wichtige Rolle.

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